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12.07.2021
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Soziale Arbeit: Duales Studium für Mutmacher

In Kitas. An Schulen. In der Familienhilfe. In der Verwaltung. Auf der Straße. In der Altenpflege. Sozial Arbeitende stemmen sich vielerorts gegen Verwahrlosung und Hoffnungslosigkeit. Am sozialen Rand, wo viele wegschauen, gucken sie besonders hin. Agieren mit helfender Hand. Machen Mut. Schenken Hoffnung. An der EU|FH in Berlin, Köln, Rheine und Rostock lernen Studierende vom ersten Tag an, wie sie Hilfesuchende in die gesellschaftliche Mitte lotsen. Der Studiengang Soziale Arbeit verknüpft Theorie und Praxis eng.

von Jule Fuchs

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„Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen begleiten in ihrer Profession gesellschaftliche Veränderungen und soziale Entwicklungen im Auftrag unterschiedlichster Zielgruppen”, sagt Franziska Berthold. Mit Herzblut leitet sie den Bereich Versorgung Kinder, Jugendliche und Familien der Rostocker Gesellschaft für Gesundheit und Pädagogik mbH (GGP), einem Kooperationspartner der EU|FH. Solche Kooperationen bilden das Fundament des dualen Studiengangs Soziale Arbeit.

„Sozialarbeit fordert Kraft und Charakterstärke. Sie belohnt mit dem guten Gefühl, etwas bewirkt zu haben. Nur wenige entscheiden sich direkt nach der Schule für den Studiengang”, erzählt Britta Malmström, Studienberaterin an der EU|FH. „Die meisten kommen nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr. Oder wagen nach einem ersten Bildungsweg in einem branchenfremden Beruf den Sprung in den Sozialsektor. Der Altersdurchschnitt unserer Bewerber und Bewerberinnen liegt bei 22 Jahren.”

Eine gewisse Lebenserfahrung bei den Bewerber:innen ist auch von Vorteil, wie Cornelia Arnhold, Ausbildungsleiterin im Hauptamt der Hanse- und Universitätsstadt Rostock, erklärt: „Die Aufgaben in der sozialen Verwaltung sind vielschichtig und speziell. Dafür sind auf das Sozialrecht zugeschnittene Ausbildungen und Studiengänge notwendig, um die Aufgabenkomplexität erfolgreich zu bewältigen. Spezialisierte Fachkräfte sind deshalb neben den Verwaltungsgeneralist:innen sehr gefragt, weil sie sich mit rechtlichen Grundlagen, regionalen Regelungen und der Arbeit in politischen Ausschüssen auskennen.”

1. Passgenaues Angebot schließt Markenlücke

Die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege in Güstrow hatte den Schwerpunkt der Sozialverwaltung einst aus ihrem Portfolio entfernt. In Mecklenburg-Vorpommern boten seit dem nur die Universität Rostock und die Hochschule in Neubrandenburg Soziale Studiengänge an. Zu wenige für die stetig steigende Nachfrage an Sozial Arbeitenden. Deshalb war die Hansestadt schon längere Zeit auf der Suche nach dualen Ausbildungspartnern, um eigens Fachkräfte für die Sozialverwaltung auszubilden. Mit der EU|FH fand sich ein starker Partner.

„Der Standortvorteil direkt in Rostock, die enge Verzahnung von Theorie und Praxis sowie die Art der Mitgestaltung überzeugten schnell”, erzählt die Leiterin. Seit Januar modelliert die Hansestadt gemeinsam mit der EU|FH den Studiengang Soziale Arbeit. Ihre Impulse sind spürbar: Der Schwerpunkt liegt deutlich stärker in der Arbeit in der Sozialverwaltung.

2. Miteinander von Theorie und Praxis

Der duale Studiengang Soziale Arbeit an der EU|FH dauert sieben Semester und wird an allen Campus – Berlin, Köln, Rheine und Rostock – angeboten. An drei Wochentagen lernen die Studierenden an der Hochschule, die beiden Resttage arbeiten sie in Partnerunternehmen. Von Beginn an können sie das erlernte Wissen praktisch anwenden. Das sogenannte 2plus3 Modell verzahnt Theorie und Praxis. Vom zweiten Studienjahr an geht es drei Tage pro Woche in die Unternehmen. So sammeln die jungen Menschen in Praxisstunden Einblicke und Erfahrungen.

Die EU|FH bringt nicht nur Studierende mit Partnerunternehmen wie die Hansestadt Rostock und die GGP zusammen, sondern spezialisiert die Studierenden früh. Im Studium erhalten sie Grundlagen in Pädagogik, Soziologie und Psychologie, gesetzliche und politische Grundlagen der Sozialstruktur. Für die spätere Arbeit in der Verwaltung können die Studierenden ihr Wissen in der „Kinder- & Jugendsozialarbeit” oder „Öffentlichen Sozialverwaltung” vertiefen. Für den späteren Einsatz bei einem Sozialträger spezialisieren sie sich in den Richtungen „Verwaltung von Trägern & Institutionen“ und „Klinische Sozialarbeit”. Dort analysieren sie Problemstellungen, konzipieren Maßnahmen und lernen sozioökonomische Faktoren kennen.

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3. Am Puls der Sozialarbeit

„Wir suchen die praxisorientierten und wissenschaftlich fundierten Zehnkämpfer:innen in der Sozialarbeit“, sagt Franziska Berthold von der GGP. „An der EU|FH erhalten die Studierenden das dringend notwendige, aktuell geltende sozialrechtliche Wissen und trainieren Buch statt Bauch. Sichere Rechtskenntnisse und professionelles methodisches Handeln sind vor allem in den Hilfen zur Erziehung, der Bildung und Behandlung elementar.”

Die Standortnähe und die Mitgestaltung überzeugten die GGP, mit der EU|FH zu kooperieren. Im Zusammenspiel mit der Hochschule sucht das Unternehmen passende Studierende aus. Damit nicht genug: Die Studienanwärter:innen durchlaufen an der EU|FH ein eintägiges Assessment Center. Dadurch sollen diese ihre sozialen Stärken und Eignung für bestimmte Berufe besser einschätzen können.

Zeitgleich erhalten die Partnerunternehmen resultierend aus den Ergebnissen kurze Bewerberprofile. „Hätte ich die jungen Menschen nur als Bewerbung auf dem Papier gesehen, hätte ich sie gewiss anders eingeschätzt”, berichtet Franziska Berthold. „Ich bin wirklich sehr angetan von den praxisnahen Aufgaben.”

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4. Mutmacher:innen, die Welt braucht euch

Mit mehreren hundert Arbeitnehmer:innen gehört die GGP zu den größeren Arbeitgebern im Sozial- und Gesundheitswesen in der Metropolregion Rostock und bietet den Studierenden ein breites Spektrum an Einsatzmöglichkeiten. Ein Mentor oder eine Mentorin des Sozialträgers begleitet sie während der gesamten Ausbildung, betreut sie bei wissenschaftlichen und interdisziplinären Arbeiten.

„Bei uns erhalten sie Einblicke in die stationären und ambulanten Hilfen zur Erziehung, frühkindliche und schulische Bildung sowie die klinische Sozialarbeit im Kontext psychiatrischer Versorgung von Kindern, Jugendlichen und deren Familiensystemen”, so Franziska Berthold. Cornelia Arnhold ergänzt: „Unsere Studierenden erhalten nicht nur einen Bachelor passgenau auf die Anforderungen in der Stadtverwaltung, sondern auch eine Tarifbindung verbunden mit einem sicheren und interessanten Arbeitsplatz.”

Sozialarbeiter:innen seien weltweit gefragt, fügt Franziska Berthold noch an. In Kitas. An Schulen. In der Familienhilfe. In der Verwaltung. Auf der Straße. In Heimen jeder Art. In der Altenpflege.

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